Sie steht auf dem Fünfmeterbrett. Als sie nach unten schaut, bekommt sie ein mulmiges Gefühl. Hinter ihr hört sie das Geflüster ihrer Mitschüler. Sie ist verunsichert. Lässt sie es doch lieber? Oder macht sie es und zeigt es allen? Eine Entscheidung. Wie wir wissen, hasst sie Entscheidungen. Aber das war der Moment, als sie verstand, dass die Grauzone hier nicht da ist. Entweder springt sie oder nicht. Langsam werden alle ungeduldig. Das Geflüster wird lauter. Sie spürt die bohrenden Blicke in ihrem Rücken. Tief Luft holen. Ein und ausatmen. Nochmal tief Luft holen. Und sich fallen lassen. Unerwartet. Alle starren sie an. Fassungslos. Niemand springt. Sie sah die verängstigten Blicke der Mitschüler. Wer wagt es auch, rief sie lächelnd.
Das Wagen von neuen Dingen ist nicht immer leicht. Wir gehen über unsere Grenzen, ob wir es wollen oder nicht. Uns wird unbehaglich und wir zweifeln an unserer Entscheidung. Es ist menschlich, wenn wir an neue Sachen rangehen. Aber was macht es mit uns? Was ist das besondere daran?
Ist es der Nervenkitzel?
Die Erfahrung für die wir streben?
Oder doch der Trotz es allen zu zeigen?
Wieso wollen wir Neues erleben? Und wieso nicht?
In letzter Zeit beobachte ich mein Umfeld genauer. Mir ist aufgefallen, dass wir unbewusst immer etwas wagen. Wenn wir uns neben einen anderen Mitschüler setzen oder mal aktiver am Unterricht teilnehmen. Selbst, wenn es etwas kleines ist, wir wagen.
Es liegt in der menschlichen Natur über sich hinaus zu wachsen. Wir wollen uns weiterentwickeln.
Ich bin der Überzeugung, dass Menschen sich innerlich nicht verändern. Wir bleiben immer das, was wir sind.
Wir prägen und beeinflussen uns gegenseitig. Wir hinterlassen Narben, die uns formen, aber nicht verändern.
Wenn wir nichts riskieren würden, dann wäre das nicht menschlich.
Wagt etwas Leute. Sitzt nicht den ganzen Tag rum, wie ich, nur, weil ihr Angst vor Veränderungen habt. Veränderungen gehören zum Leben.
Tut etwas verrücktes. Sammelt die Erfahrung, damit ihr aus euren Fehlern lernen könnt und sie nicht nochmal begeht. Und später lacht ihr darüber herzlich und schüttelt den Kopf.
Wir müssen über uns hinauswachsen.
Danke für das Lesen dieses Postes. Ich wünsche euch noch eine schöne Woche und hey, wagt etwas!
Eure A.